Meine Gedanken zu Jenseitskontakten, Medien und Sittern

Wie manchmal höre ich von Medien die Meinung, dass Sitter, die viele Jenseitskontakte buchen und von einem Medium zum anderen gehen, die Arbeit von Medien nicht wertschätzen und denken, das ist wie wenn man Schuhe kaufen geht. Dem muss ich aber entschieden widersprechen. Wer erlebt hat wie „krank“ Mama nach meinem Heimgang war, kann das verstehen. Mein Verlust war für sie auf einer Schmerzskala von 0 – 10 eher bei 15 als im unteren Bereich, ohne Aussicht auf Besserung. Unser erster Jenseitskontakt war für sie kurzzeitig eine Schmerzlinderung, aber nach 1 bis 2 Tagen war alles wieder beim alten. Dabei muss ich sagen, dass ich ja auch keine Erfahrung mit Jenseitskontakten hatte und auch nicht wusste, worauf es ankam. Während ich mit meiner heutigen Erfahrung weiß, welche Info sie braucht, damit sie weitergehen kann, war mir das zu Beginn völlig unbekannt. Ich ließ mich von den Medien führen und mal hat es Mama etwas gebracht, mal auch nicht. Und das war nicht immer die Schuld des Mediums, das Medium genau wie ich wussten nicht wie wir ihr helfen könnten. Ich wollte ihr doch nicht noch mehr Schmerz zufügen und so hatte ich keine andere Wahl als sie von Medium zu Medium zu schicken. Und ganz, ganz langsam begann sie zu begreifen, dass wir hier eine gemeinsame Unternehmung haben, ähnlich wie zu Lebzeiten, bei der sie mir viel näher als sonst sein konnte. Und so hatte ich etwas gefunden, worauf sie sich gefreut hat. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Und mit zunehmender Übung konnte ich auch gezielt auf ihre Probleme und Gedanken eingehen, was mir sehr wichtig war und auch heute noch ist. Aber für diesen Prozess haben wir viele Medien gebraucht. Das kann man sich vorstellen wie eine Therapie. Bei wem schlägt die Therapie schon nach einer Sitzung an? Und das hat nichts mit Wertschätzung dem Medium gegenüber zu tun. Meine Mama hat viel Geld für die Sitzungen ausgegeben, war sie damals noch nicht in Gruppen unterwegs, wo Medien für wenige Euros Jenseitskontakte herstellen. Und wir waren jedem Medium dankbar, das sich unserer angenommen hat und uns die Möglichkeit gegeben hat, miteinander in Kontakt zu kommen. Wie groß war da die Enttäuschung, wenn ein Medium den Termin verschoben hat – nicht nur bei ihr, sondern auch bei mir, schließlich bereite auch ich mich auf einen Jenseitskontakt vor, denn er soll ja für beide Seiten ein erfreuliches Ereignis werden. Ich weiß, auch unter den Jenseitigen gibt es Seelen, die gerne mit ihren Angehörigen in Kontakt treten, aber einfach mal so in den Kontakt „hineinstolpern“. Das sind dann z.T. Kontakte, die den Medien schwerfallen und sie sich wundern, warum der Kontakt so „schlecht“ lief. Mir liegt sehr viel am Gelingen eines Jenseitskontakts und dazu gehört, dass ich mich im Vorfeld mit dem Medium auseinandersetze. Denn auch wir schätzen ihre Arbeit und wissen wie wertvoll sie ist, wenn sie von den richtigen Menschen ausgeübt wird.

Ja, die geistige Welt will das Wissen und die Kenntnis über das Jenseits im Diesseits verbreiten, aber im Moment gibt es viele, die sich Medium nennen wollen, denen aber die Reife in allen Bereichen dazu fehlt. Vielleicht könnte in den verschiedenen Kursen ein bisschen lenkend eingegriffen und dem einen oder anderen schonend beigebracht werden, dass er sich ein anderes „Hobby“ suchen soll, denn so wirkt es auf uns in der geistigen Welt, wenn wir so manchen Teilnehmer sehen. Wir unterstützen jeden nach Kräften, sehen aber die Entwicklung auch ein bisschen kritisch. Wir fördern gerne die Menschen, die die entsprechende Reife haben, um mit dieser so wertvollen Gabe verantwortungsbewusst umgehen zu können und für die nicht der Profit sondern das Helfen und Heilen im Vordergrund steht. Wir unterstützen auch die vielen, die aus einer persönlichen Notlage heraus ihre medialen Fähigkeiten ein bisschen trainieren und schärfen wollen, um besser mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen zu können. Das ist mir ganz wichtig, denn diese „Alltagsmedialität“ gilt es unter die Menschen zu bringen, um mehr Trost und Zuversicht zu verbreiten.

Verbindungen zu Jenseitigen sind große Schätze und Güter mit denen man in Demut und Dankbarkeit umgehen sollte. Ein Medium berichtete Mama, dass sie bald nur noch Jenseitskontakte für ihr bekannte Personen mache, weil es mittlerweile Menschen gebe, die den Termin für einen Jenseitskontakt vor das Kaffeekränzchen gelegt haben, so nach dem Motto „mal sehen wer kommt“, echtes Interesse an einem Angehörigen bestehe nicht, aber dann haben sie wenigstens nachher beim Kaffeeklatsch ein Gesprächsthema. Was von so einem Klienten zu halten ist, brauche ich ja wohl nicht auszuführen. Dass so eine Klientel undankbar und zickig ist, kann ich mir leicht vorstellen. Ich hoffe aber inständig, dass das nicht Schule macht und die Ausnahme bleibt. Jenseitskontakte sollten für Menschen reserviert bleiben, die eine enge Beziehung zu ihrem Angehörigen haben und die alles dafür geben würden, mit ihm in Kontakt zu treten, nicht für Menschen, die aus Neugier oder Wichtigtuerei einen Jenseitskontakt wünschen.

Auch wir haben schon sehr unpassende Jenseitskontakte von namhaften Medien erhalten, in denen bei aller Anstrengung meinerseits so manches nicht gestimmt hat und was auch mit viel gutem Willen nicht zurechtgebogen werden konnte. Das Medium hat die meisten Dinge falsch interpretiert und war für Korrekturen in dem Moment einfach nicht offen. Das ist aber kein Grund, dass wir über das Medium herziehen oder es namentlich schlecht machen würden. Andere haben andere Erfahrungen gemacht. Über jemanden herziehen und ihn schlecht machen, ist wirklich unterste Schublade und eigentlich nicht eines Menschen würdig. Solche Menschen haben weder den Sinn eines Jenseitskontakts verstanden noch die Fähigkeit, Dinge von mehreren Seiten zu beleuchten, eine Erkenntnis, die ich gerade Mama beizubringen versuche, denn dadurch wird vieles viel verständlicher. Jedes seriöse Medium gibt sein bestes und kann immer nur das dem Sitter gegenüber aussprechen, was es von dem Jenseitigen an Informationen bekommt.

Und ja, heute bräuchte Mama eigentlich keinen Jenseitskontakt mehr, eine Erkenntnis, an die wir vor einem halben Jahr nicht zu glauben wagten. Und trotzdem freue ich mich, wenn sie sich wieder einmal mit einem neuen Medium verabredet. Für uns ist es dann so wie wenn wir uns zu Lebzeiten zu einer gemeinsamen Aktivität auf den Weg gemacht haben. Das ist dann doch etwas Besonderes, etwas nicht Alltägliches, etwas, was wir immer sehr genossen haben und darauf freuen wir uns dann beide und das ist ein schönes Gefühl. Vor allem, wenn ich sehe, dass sie gerade wieder an einem Schuldthema hängt und von ihm nicht loslassen will oder kann, egal, was für Argumente ich vorbringe. Ein geschultes Medium kann ihr so ein Thema noch einmal anders rüberbringen und sie dann wieder sanft ein bisschen in ihre Mitte schieben. Das ist eine unheimlich wertvolle Arbeit, die die Medien da leisten, die mit keiner Psychotherapie oder Trauerbegleitung zu vergleichen ist, vorausgesetzt, das Medium ist mit Leib und Seele Medium und nicht nur, weil es damit viel Geld verdienen will.

Der Erfolg eines Jenseitskontakts hängt aber auch von den Stärken eines Mediums ab. Da gilt es zu differenzieren, ob ein Medium eher empfänglich für Beweisführung ist oder lieber schwerpunktmäßig Botschaften überbringt. Man kann diese zwei Arten einfach nicht miteinander vergleichen, das weiß ich, das wissen viele Medien, der unaufgeklärte Sitter weiß es nicht und schon vergleicht er Äpfel und Birnen. Das tut mir auch immer weh, wenn ich sehe wie viel Enttäuschung und Verbitterung dadurch z.T. entsteht. Jedes Medium hat seine Ausrichtung und für die Sitter ist es wichtig zu erfahren, worauf ein Medium „spezialisiert“ ist. Ich finde, das könnte jedes Medium auf seiner Homepage zum Ausdruck bringen. Wenn jemand so wie Mama am Anfang an gar nichts glaubt und erst überzeugt werden muss, braucht er ein beweisführendes Medium – und ehrlich, nicht jedes Medium eignet sich für alles. Sicher gibt es Multitalente, das ist aber eher die Ausnahme. Heute dagegen braucht sie ein Medium, das ihr eine Botschaft zu ihrer aktuellen Lebenssituation überbringt, da hilft ihr ein Medium nichts, das viele Details aus unserem gemeinsamen Leben aufzeigt.

Und das Problem von uns in der geistigen Welt ist es: obwohl wir wissen, was der Sitter braucht, beim für diesen Zweck ungeeigneten Medium kommen wir mit unserer Botschaft einfach nicht so durch wie wir es uns wünschen. Und da haben wir dann den „Salat“. Der Sitter ging mit einer falschen Erwartung in den Jenseitskontakt und geht enttäuscht heraus und was macht er – er urteilt, hart, unsachlich, vielleicht sogar unverschämt und dabei hat sich das Medium alle Mühe gegeben, aber der Verstand des Sitters konnte nicht verarbeiten, was ihm übermittelt wurde, weil er etwas anderes erwartet hat. Man geht mit einem Bandscheibenvorfall auch nicht zum Zahnarzt!

Mein Vorschlag wäre, dass viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet wird bei den Sittern, aber auch in den Ausbildungen, um solchen falschen Erwartungen entgegentreten zu können. Es heißt zwar immer, der Sitter wird zum richtigen Medium geführt. Das ist leider nicht immer der Fall und hängt auch in der geistigen Welt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Medium sollte über all diesen Verurteilungen, üblen Nachreden, unsachgemäßen Vergleichen stehen, wohl wissend, dass alles menschlich ist und auf Unwissenheit und Desinformation beruht. Ich denke jede unpassende Reaktion, und das gilt nicht nur im medialen Bereich, sollte nicht nur mit dem Verstand sondern auch mit dem Herzen hinterfragt werden. Und je weiter jemand in seiner spirituellen Entwicklung vorangeschritten ist, desto reflektierter wird er selber sein und auch auf die Aussagen anderer reagieren können.

Diese Trilogie bei Jenseitskontakten von Jenseitigem, Medium und Sitter ist ein ganz empfindliches Pflänzchen, das nur gedeihen kann, wenn alle Beteiligten mit offenem Herzen, Demut und Dankbarkeit an das Ganze herangehen und das Geschenk, das ihnen die geistige Welt überbringt, mit Freude und Liebe annehmen.

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