Haben Jenseitige Emotionen?

Auf jeden Fall. Und dann kommt natürlich gleich die nächste Frage: 
Welche?

Täglich stehe ich mit Mama in Kontakt und bekomme wie zu Lebzeiten mit wie es ihr psychisch geht. Was soll ich sagen? Meistens ist sie wegen meines Heimgangs total traurig und niedergeschlagen. Und diese Gefühle übertragen sich auch auf mich. Es ist im Jenseits eine andere Trauer, und eigentlich ist die Trauer ja Ausdruck von tiefer Liebe, aber für Mama ist es in dem Moment, obwohl oder gerade weil sie aus Liebe an mich denkt, schwer auszuhalten. Und diese, ich nenne sie Schwere, überträgt sich auch auf mich. Ich fühle mich dann nicht mehr so frei und unbeschwert, sondern menschlich gesprochen, auch traurig. Ich mache mir dann ebenfalls Gedanken wie ich meinen Heimgang hätte vielleicht hinausziehen können und eine Art Schuldgefühl Mama gegenüber macht sich breit, so wie sie sich auch immer Vorwürfe macht, nicht genug für mich getan zu haben, was ja überhaupt nicht stimmt. Manchmal gibt es auch Situationen, in denen ich enttäuscht bin, weil ein Diesseitiger nicht an mich gedacht hat, weil er sich nicht um Mama gekümmert hat, weil er rücksichtslos ihr gegenüber gehandelt hat, usw. Ich kann auch ungeduldig sein, wenn Mama mal wieder mit etwas auf sich warten lässt. Manchmal bin ich auch aufgeregt, ob Mama ein Zeichen von mir erkennt oder ob mir ein irdisches Experiment gelingt. Und dann gibt es auch die Momente der Wehmut bei mir, wenn mir bewusst wird, dass die eine oder andere positive Erfahrung, die ich auch gerne in meinem irdischen Dasein gemacht hätte, nicht mehr eintreten wird. Denn es gibt im Diesseits auch wirklich schöne Augenblicke, die mir leider durch meine Erkrankung nicht möglich waren und nach denen ich mich zu meinen Lebzeiten so gesehnt habe. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich bereue etwas nicht getan zu haben, sondern damit, dass ich es nicht tun konnte und jetzt auch keine Möglichkeit mehr dazu habe, es irgendwann doch tun zu können. Ein riesen großer Unterschied!
Dann gibt es aber auch die breite Palette der positiven Gefühle. Ich freue mich mit Mama, wenn sie sich freut, weil ihr zum Beispiel etwas Angenehmes passiert ist oder wenn sie etwas in meinem Namen oder für mich macht. Ich habe mich über alle Maßen gefreut, als ich Mitglied in Sissys Zirkel wurde oder als ich erkannte, dass Marion mir Nachrichten schickt wie wenn ich noch im Diesseits wäre, mit mir eine Freundschaft über die Grenzen unserer beider Welten aufbaut und mich wertschätzt wie es oft unter Diesseitigen nicht der Fall ist. Ich freue mich, wenn ich einem Diesseitigen helfen konnte und er sich auch freut. So empfinde ich große Dankbarkeit für alles, was meine Eltern täglich für mich tun und auch zu meinen Lebzeiten getan haben. Ich fühle mich fröhlich und beschwingt, wenn es meinen Eltern für kurze Zeit besser geht oder sich etwas, was sie außer meinem Heimgang belastet, zum Positiven wendet.
Und so könnte ich noch viele Beispiele aufführen. Beim genauen Lesen fällt vielleicht auf, dass meine Gefühle sich auf alltägliche genau wie auf vergangene irdische Dinge beziehen und dass ich bisher nur von den Gefühlen spreche, die bei mir durch Diesseitige oder diesseitige Geschehnisse ausgelöst werden.

Aber auch hier im Jenseits gibt es so etwas wie Gefühle untereinander. Das ist nicht mit den Gefühlen zu vergleichen, die wir empfinden, wenn wir mit Diesseitigen im Austausch stehen und wie ihr sie kennt. Diese Gefühle der Glückseligkeit, der Liebe, aber auch der Demut und Dankbarkeit, um sie mit irdischen Worten zu beschreiben, kennt ihr im Diesseits nicht. Es sind Gefühle, ich will sie mal so beschreiben, wie in Watte gepackt, rundum warm und wohlig anmutend, beschützt, behütet, sicher, mir fehlen weitere Worte, um sie zu beschreiben. Diese Gefühle entstehen unter uns Jenseitigen, wenn wir große Freude empfinden, weil wir etwas Gutes tun konnten, einer Seele weiterhelfen konnten mit unserer Energie, die wir durch andere positiven Gefühle erhöht haben. Und das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Wenn ihr im Diesseits Gutes tut, erhöht das ganz stark unsere Energie im Jenseits. Und das ist ganz wichtig, denn diese Energie verwenden wir sowohl hier im Jenseits aber auch für euch im Diesseits. Dadurch sehen wir, dass bei euch etwas besser wird, ihr freut euch und das erfreut uns und sofort steigt unsere Energie. Das ist ein ewiger Kreislauf, den man sich als Mensch gar nicht so bewusst macht. Jeder liebevolle Gedanke von Mama erhöht meine Energie, erfreut mich und so ist es bei allen Jenseitigen. Wie viele warten darauf, dass ihre Angehörigen in Liebe an sie denken, um ein bisschen irdische Freude zu bekommen, um sich ein bisschen schneller weiter entwickeln zu können oder auch nur um für eine Augenblick dieses Gefühl des Geliebtwerdens zu empfinden.
Ich habe ja schon an anderer Stelle mal geschrieben, dass es diese negativen Gefühle wie Neid, Hass, Missgunst und dergleichen hier untereinander nicht mehr gibt. Nichts desto trotz waren wir alle einmal Menschen, die auch negative Gefühle empfinden konnten und so kann ich mich durchaus über jemanden im Diesseits „ärgern“, der z.B. Mama Unrecht tut. Klar ist meine Reaktion heute eine andere wie zu Lebzeiten, denn ich versuche ja alles aus den verschiedenen Richtungen zu beleuchten, aber dennoch kann der Eindruck bleiben, dass etwas nicht gerecht war.

Ich bemühe mich stets die Menschen, die mit mir in Kontakt stehen oder auf die ich Einfluss nehmen kann (und so machen es andere Jenseitige auch, wenn ihnen etwas daran liegt) so zu beeinflussen, dass sie das irdische Leben mit mehr Weitblick, Liebe und Harmonie angehen, damit es für sie leichter zu ertragen ist und wieder ein ganz kleines Bisschen an Aggression aus dem zwischenmenschlichen Bereich weicht, was sich auch wieder auf unser „Gefühlsleben“ positiv auswirkt. Denn wie schön könnte es unter den Menschen sein, wenn mehr Liebe und Harmonie einziehen würde, statt Wut und Missgunst.
Das Wichtigste, was uns im Jenseits verbindet, ist die Liebe und diese Liebe sollte auch unter den Menschen einziehen, genau wie zwischen den beiden Dimensionen. Wie traurig ist es von einem Jenseitigen zu hören, dass er erkennen musste, dass die Liebe seiner Angehöriger mit seinem Heimgang geendet hat und er sich so sehr nach einem Austausch mit ihnen sehnt. Das bricht mir fast das Herz, irdisch gesprochen, und ich kann nichts machen!

Glücklicherweise, und da schauen mich viele Jenseitige mit traurigen Augen an, besteht zwischen Mama und mir eine unendliche, innige Liebe, die ich von Mama schon mein ganzes Leben empfangen habe. Und diese Liebe verbindet uns auch heute, mehr noch wie zu meinen Lebzeiten; sie ist wie ein starkes Seil, das mit jedem liebevollen Gedanken von ihr aber auch von mir immer dicker und stabiler wird. Alle anderen Gefühle waren und sind flüchtig und verschwinden unter dem starken Gefühl der Liebe, das so viel bewirken kann, doch leider sind sich viele dessen gar nicht bewusst.

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