Mein Papa war ganz beeindruckt von einem Bericht von Dr. Heinrich Kusch, in dem es darum geht dass ein Mönch mit einem Gong Kristalle in einer Höhle zum Leuchten gebracht hat („Asiens Unterwelten“, so lautet der Tiel des Buches laut Papa). Und so ließ er über meine Mama bei mir anfragen, ob ich das auch könne. Keine Ahnung – aber ich habe ja auch keine Kristalle zum Üben. Inspiriert von einem weiteren Buch („Die Erdenhüterkristalle“ von Wolfgang Hahl, meinem Papa ist es ganz wichtig, dass ich das hier erwähne) hat Papa nach Kristallshops im Internet gesucht und wurde auch fündig. Er hat Mama und mich gebeten dazuzukommen, um ein paar Kristalle auszusuchen. Da habe ich mich riesig gefreut, dass ich mit aussuchen durfte. Mama hat mich immer gefragt, ob ich diesen oder jenen Stein haben möchte und manchmal habe ich mich auch einfach bemerkbar gemacht, wenn ein total schöner Stein auf dem Bildschirm aufblitzte. So haben wir wieder einmal einen Abend zu dritt verbracht und ich durfte mit dabei sein und meine Meinung über Mama kundtun. Das war wieder so ein schöner Abend.
Und zwei Tage später wurden unsere Steine auch schon geliefert. Gespannt machte Mama das Paket auf, das war ganz schön schwer und das für so wenig Geld! Bei jedem Stein, den sie entnahm, fragte sie mich, ob er mir gefällt und ob ich ihn gerne haben möchte. Da war kein Gedanke wie „der braucht ihn doch nicht mehr“ oder so ähnlich. Wie zu meinen Lebzeiten verteilten wir die Steine, wobei ich mir die schönsten aussuchen durfte, auch wie zu meinen Lebzeiten. Papa nahm das, was übrig blieb, außer einem Amethyst, den er gerne als Anhänger an einer Kette tragen will, beim Rest ließ er uns freie Hand. Ui, ich habe mir einen ganz schön großen Haufen an schillernden, interessanten Steinen ausgesucht. Aber jetzt wohin? Ich habe doch gar kein freies Regal mehr in meiner Wohnung. Da kam Mama die Idee, wir schauen im Internet nach einer Sammlervitrine. Als sie am Abend etwas Zeit hatte, schauten wir gemeinsam die Seiten mit den kleinen Hängevitrinen an und haben stets abgewogen, ob sie zu mir in die Wohnung passt. Ich gab Mama den Ort durch, wo sie hin sollte und schließlich haben wir uns für eine kleine Hängevitrine aus Glas entschieden, die Mama dann auch bestellt hat.
Und auch hier hatten wir Glück und 2 Tage später kam das schöne Teil an – leider zerlegt (aber das wussten wir). Ohne zu murren, montierte Papa das Schränkchen zusammen und gemeinsam berieten wir wieder, wo genau es aufgehängt werden sollte. Obwohl sich Mama für diesen Tag ganz andere Dinge vorgenommen hatte, gab sie meinem Drängeln nach und dekorierte die Vitrine mit den schönen Kristallen, nachdem Papa sie an die Wand geschraubt hatte. Stets fragte sie mich, ob das Teil hierhin oder dahin solle und wir probierten gemeinsam aus, was nach unserem Geschmack am besten aussieht. Das hat uns beiden viel Spaß gemacht und eigentlich war es wie zu Lebzeiten, als ich solche Tätigkeiten auch nicht mehr selber durchführen konnte, sondern Mama Anweisungen gab. Da fiel mir ein, dass noch eine Beleuchtung fehlt. Glücklicherweise haben wir vor ein paar Wochen mehrere LED Schrankbeleuchtungen gekauft, die wir aber dann doch nicht brauchten, doch jetzt konnten wir sie verwenden. Schön, wie jetzt das Schränkchen mit den Steinen schillert. Wir sind begeistert!
Als alles fertig war, fiel uns eigentlich erst wieder auf, dass ich hier ja vom Jenseits aus mitgearbeitet habe – fantastisch, wenn man das unter diesen Umständen so sagen kann. Das hätten wir uns nie so vorgestellt wie eng wir auch jetzt noch zusammenarbeiten konnten. Ein Projekt mit vollem Erfolg. Jetzt kann ich mich daran machen zu probieren, ob meine Energie ausreicht, irgendwann einmal einen Kristall zum Leuchten zu bringen. Das wäre super, aber ich glaube, da muss ich noch ganz, ganz viel üben!
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