Martin Mäckle-Stiftung

 

Die Stiftung

Zu meiner großen Freude haben meine Eltern nach meinem Heimgang eine Stiftung gegründet, die unverschuldet in Not geratenen Esslingern zu Gute kommen soll und die die Erforschung der Krankheit CFS/ME unterstützen soll. Es handelt sich dabei um eine systemische Erkrankung, die einem jegliche Kraft, Energie und jeglichen Antrieb raubt und einen, so wie bei mir, schließlich komplett ans Bett fesselt oder von starken Medikamenten so abhängig macht, dass ebenfalls keine Lebensqualität und Lebenskraft mehr besteht. Ich bin stolz darauf, dass meine Eltern hier ganz im Sinne der geistigen Welt gehandelt haben, indem sie Hilfsbedürtige unterstützen wollen, und zugleich mein Name nach meinem Heimgang für die Nachwelt für so einen edlen Zweck erhalten bleibt.

                      

 

 Martin Mäckle - Stiftung -
 ein kurzer Lebensrückblick

Wir, Hannelore und Raimund Mäckle, gründen die Martin Mäckle Stiftung als Andenken an unseren 2024 nach langer, schwerer Krankheit (CFS/ME) kurz nach seinem 40. Geburtstag plötzlich verstorbenen Sohn Martin Mäckle. Kurz vor dem Diplomabschluss in Chemie musste er sein Studium aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nie gearbeitet, aber schwer krank, war er auf unsere Hilfe und Unterstützung angewiesen, zumal die Krankenkasse viele „off-label“ verordnete Medikamente nicht bezahlte, von Therapieversuchen ganz zu schweigen. Das Interesse an seiner Krankheit war zu diesem Zeitpunkt gering, was sich auch im Fachwissen der Ärzte widerspiegelte, das damals gegen Null ging. Niemand konnte ihm wirklich helfen, was dazu führte, dass ein von seinem Naturell her aktiver und lebensbejahender junger Mann, schließlich energie- und kraftlos 24 Stunden am Tag im abgedunkelten Zimmer lag und jede Bewegung, jedes Gespräch zu anstrengend für ihn waren.

Von frühen Kindheitstagen an war unser Sohn vielseitig interessiert, stets aktiv und unternehmenslustig, und dennoch tiefgründig in seiner Denkweise. Und so begeisterten ihn bereits kleinerweise die Zusammenhänge in Chemie und Physik, die ihn sein Leben lang begleiteten. Dabei waren ihm die praktischen Umsetzungen, nicht nur die Theorie wichtig. Auf Grund seiner extremen Präzision, mit der er an alles heranging, gepaart mit seiner Leichtigkeit, neue Sachverhalte zu durchdringen und zu hinterfragen, entwickelte er sich bald zu einem naturwissenschaftlichen Talent. Einer seiner Interessensschwerpunkte wurde bald die Pyrotechnik, wobei es ihm nicht um die „Knallerei“ sondern um die Erforschung pyrotechnischer Effekte, Farbgebung, etc. ging, die es stets zu verfeinern galt, auch unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit. Sein Gefühl für Ästhetik konnte er in der Kreationen eines stimmigen Feuerwerks zum Ausdruck bringen und so stellte er als 16-Jähriger bereits ein beeindruckendes Musikfeuerwerk anlässlich der Jahrtausendwende zusammen.

So war es auch wenig verwunderlich, dass ihn sein Berufswunsch zum Chemiestudium trieb, das für ihn problemlos zu meistern war. Die Dozenten zollten ihm hohen Respekt dank seiner genauen, sauberen Arbeitsweise und einer Karriere auf diesem Gebiet stand eigentlich nichts im Wege, ……..

wenn ihn nicht 2009, kurz vor dem Diplomabschluss, eine unsägliche Erschöpfung überfallen hätte. Er quälte sich zur Universität, weil er einen Abschluss machen wollte, doch oft ging es ihm so schlecht, dass er nicht mehr alleine nach Hause kam und von mir abgeholt werden musste. Trotz Krankheitssemester und umfänglicher Unterstützung unsererseits konnte er sein geliebtes Studium nicht abschließen, worunter er sehr litt. Er kam sich plötzlich als minderwertig vor, konnte er doch nirgends einen Berufstitel angeben. 

Anfangs bemühte er sich um alle möglichen Untersuchungen und Therapien, die damals angedacht wurden, wohlwissend, dass wir auf den meisten Kosten sitzen bleiben würden, da sich die Krankenkasse ganz schnell stur stellte und nicht mehr bereit war, uns finanziell zu unterstützen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich schleichend, aber stetig, trotzdem kämpfte er sich mit unserer Hilfe durchs Leben und gab nicht auf. 

Lange hatte er die Hoffnung, dass es im Bereich der Medizin doch Menschen geben müsste, die sich einer solchen Krankheit annahmen, so wie er es in seinem Fachgebiet doch auch gemacht hat. Leider schwand die Hoffnung mit zunehmender Verschlimmerung der Krankheit. Mittlerweile war die Erschöpfung und Kraftlosigkeit so weit fortgeschritten, dass auch die stärksten Medikamente ihm nur eine tägliche „Lebenszeit“ von 1- 2 Stunden ermöglichten. 

Solange wir voll berufstätig waren, hatten wir zumindest keine Probleme mit seiner finanziellen Unterstützung, die emotionale Belastung für ihn und uns war dagegen immens. Doch zu allem Unglück brannte 2015 unser Haus ab. Mein Sohn kam gerade dazu wie sich die Flammen in der Küche ausbreiteten. Mit aller Kraft holte er sich einen Feuerlöscher und löschte die Küche, wobei er sich schwere Brandverletzungen zuzog. Obwohl wir dachten, das Schlimmste abgewendet zu haben, entzündete sich das Feuer abermals mit verheerenden Folgen. Das Haus war innerlich verwüstet. Wohin? Mein Sohn und mein Mann lagen mit schweren z.T. lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation und von offizieller Seite erklärte man mir, dass keinerlei Notunterkünfte für Esslinger Bürger auf Grund der politischen Lage verfügbar waren, und so stand ich zunächst vor großen Schwierigkeiten. Ohne die beherzte Unterstützung meiner damals 86-jährigen Mutter hätte ich nicht gewusst wie aus dieser misslichen Situation herauszukommen war. Durch eine glückliche Fügung kamen wir für die folgenden drei Jahre in einer im Umbau befindlichen kleinen Wohnung im Nebenhaus unter bis unser Haus wieder aufgebaut war. Für meinen Sohn war diese Notlage ein weiterer schwerer Schlag, sind doch seine mühsam angeschafften Geräte und Stoffe verbrannt. Schließlich arrangierten wir uns und kamen wenigstens finanziell wieder auf die Beine. Für unseren Sohn war dieser weitere Schicksalsschlag nur schwer zu verkraften. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich von Jahr zu Jahr zusehends. Nicht nur die Erschöpfung schritt unaufhaltsam fort, es traten auch laufend auf Grund der Energielosigkeit des Körpers weitere Erkrankungen auf, deren Behandlung von Mal zu Mal eine größere Herausforderung für ihn bedeutete. 

 

Er konnte mittlerweilen das Bett praktisch nicht mehr verlassen und wenn er sich einmal für eine halbe Stunde versuchte an den PC zu setzen, musste er dies mit einem kompletten Zusammenbruch und tagelangem Dauerschlaf büßen. Und so kam es schließlich im April 2024 nach zwei umfangreichen, kurz hintereinander durchgeführten Nierensteinoperationen dazu, dass er nicht mehr konnte und am 6. April 2024 verstarb.

Durch diese leidvollen Erfahrungen kamen wir auf die Idee, Esslinger Bürgern, die unverschuldet in Not geraten sind (egal ob durch einen Schicksalsschlag, Krankheit, Alter, etc.) eine Anlaufstelle zu bieten und sie temporär zu unterstützen, sowie die Forschung im Bereich CFS/ME zu fördern, damit diese Krankheit besser erforscht wird, um die leidvollen Erfahrungen unseres Sohnes anderen Kranken zu ersparen. Uns ist es wichtig, dass den Betroffenen möglichst unbürokratisch und schnell geholfen wird, zumindest, dass sie die in einer Notsituation nötige Hilfestellung erhalten, damit sie wieder ein bisschen Licht am Horizont sehen. Es ist uns sehr wohl klar, dass es immer Menschen geben wird, die dieses Hilfsangebot ausnutzen möchten zu Gunsten der wirklich Bedürftigen, trotzdem appellieren wir an jeden zu prüfen, ob er der angebotenen Hilfe tatsächlich bedarf, denn irgendwann muss sich jeder für seine Handlungen verantworten.


 

Auf Grund der beschränkten Mittel der Stiftung und der Heimatverbundenheit unseres Sohnes, der in Esslingen geboren wurde und seine 40 Lebensjahre auch in Esslingen verbracht hat, möchten wir, sein Andenken wahrend, in Esslingen oder dem Kreis Esslingen geborene Personen, die auch dort leben, oder zumindest seit 10 Jahren dort leben, unterstützen, sollten sie unverschuldet in Not geraten.                                                    

                                                                                                                                                                                                                                      Hannelore Mäckle, September 2024

Stiftung (Inhalt kann als pdf-Datei heruntergeladen werden)

Satzung (Inhalt kann als pdf-Datei heruntergeladen werden)

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