Düfte
Heute führt uns unser Ausflug in die Provence, die Gegend der Düfte. Schon solange ich auf Mama warte, steigt mir der Duft von Jasmin, Orangen- und Zitronenblüten, Lavendel und sonst noch allerlei in die Nase. Da, ich sehe Mama auf den Parkplatz einbiegen und laufe ihr entgegen. Ach wie sie sich freut mich zu sehen, das ist immer so ein schöner Anblick. Wir haken uns unter und verlassen den Parkplatz in Richtung Ortsmitte. Da es noch früher Vormittag ist, sind noch nicht so viele Touristen unterwegs und wir können gemütlich durch die engen Gässchen dieses kleinen, nahe der Côte d'Azur gelegenen, Örtchens schlendern. Wir genießen es die kleinen Läden anzuschauen und auch in den einen oder anderen hineinzugehen. Das haben wir schon zu meinen Lebzeiten gerne gemacht.
Der Duft, den ich auf dem Parkplatz gerochen habe, wird immer intensiver. Warum? Ist ja eigentlich klar, ein kleiner Seifenladen neben dem anderen, Wir gehen hinein. Ach wie es dort duftet. Wir könnten ewig hier bleiben. Mama schaut voller Begeisterung die vielen Seifen an, die zum Teil kleine Figuren darstellen. Und schon hat sie eine herrlich duftende Seife in Gestalt eines Engels gefunden. Die muss sie natürlich haben, denn sie will sie in ihrem Zimmer im Regal neben meinem Bild aufstellen. Da freue ich mich schon darauf, wenn ich sie besuche, das wird herrlich duften! Wir finden auch noch andere Seifen in den verschiedensten Formen, Farben und Düften, von denen die eine oder andere in unseren Einkaufskorb wandert. Wir können uns gar nicht lange genug hier aufhalten, so schön ist es hier. Und jetzt kommt auch noch die Ladenbesitzerin, eine kleine, total liebe Frau, und zeigt uns noch einige ihrer Raritäten, die sie unter dem Ladentisch hervorholt. Sind die niedlich! Aber die sind so filigran, wie sollen wir die unbeschadet nach Hause bringen? Die nette Frau packt jedes einzelne Stück sorgfältig in Folie ein, damit nichts passiert und damit sich die Düfte nicht so vermischen. Wir sind überglücklich über unsere "Beute" und verlassen froh beschwingt diesen kleinen Laden.
Hand in Hand leise vor uns hinsummend gehen wir den mit Kopfsteinpflaster versehenen Weg weiter und kommen zu einer Parfummanufaktur. Der Geruch nach herrlich duftenden Parfumnoten strömt uns entgegen und wir lassen uns von den zahlreichen Touristen, die mittlerweile das schmale Gässchen füllen, in den Ausstellungsraum schieben. Oh wie toll! Mama kann gar nicht genug probieren und auch mir imponieren die vielen verschiedenen Düfte, habe ich doch auch eine Schwäche für derartigen Luxus. Während Mama verschiedene Parfums testet, finde ich einen netten Herren mit Baskenmütze, der mich einlädt, in die Herstellungsräume mit zu kommen, um mir die Distille und die verschiedenen Apparaturen anzuschauen. Ich gebe Mama Bescheid, dass ich hier in den Herstellungsraum gehe und sofort kommt sie mit, denn zum einen interessiert sie sich auch dafür und zum anderen will sie sich nicht von mir trennen. Das ist ja interessant hier. Da werden die Lavendelblüten in einen großen Behälter gegeben, erhitzt, durch verschiedenen Chemikalien geleitet und hinten kommt herrlich duftendes Lavendelöl als Basis für Duftöle, Seifen, Parfums, etc. heraus. Wir sind total begeistert und am liebsten würde ich hier gleich mitarbeiten und herumexperimentieren, aber das geht leider nicht. Mama zieht mich förmlich aus diesem Raum heraus, aber zum Abschied gibt uns der nette Herr ein Fläschchen lecker riechendes Lavendöl als Geschenk mit. Ich bin begeistert. Zurück in der Parfumerie testen wir noch gemeinsam einige Parfums und ich kaufe Mama zwei edle Teile, als Erinnerung an unseren Ausflug. Sie ist begeistert. Langsam wird unser Gepäck ganz schön schwer, aber das halten wir aus.
Da, ein Getränkestand mit "parfümierten" Getränken, von denen wir jeder eine kleine Flasche erstehen. Ach herrje, das schmeckt ja scheußlich für unseren Geschmack, am liebsten hätten wir mit dem Inhalt die Blumen gegossen, die den Wegrand schmücken, aber das wäre unfair dem netten Verkäufer gegenüber, der so stolz auf seine neue Kreation ist, also trinken wir unsere Flaschen leer, schauen uns vielsagend an und gehen weiter.
Nach was riecht es denn hier? Ganz anders auf einmal, gar nicht mehr so lecker süßlich. Klar, da vorne ist das Meer, das ist der typische Geruch verschiedener Meerestiere, denn da sind Fischer, die ihre Boote ausräumen. Puh, das passt so gar nicht zu den lieblichen Düften von vorhin. Da drehen wir lieber wieder um, müssen wir ohnehin so langsam wieder an den Rückweg denken. Damit wir nicht den gleichen Weg zurückgehen müssen, nehmen wir den Umweg durch einen Kakteengarten - herrlich wie da alles blüht, wir können uns gar nicht genug daran sattsehen. Ein Blütenmeer so weit das Auge reicht in den verschiedensten Farben. So toll! Und da kommt auch schon der Besitzer und schenkt uns zwei kleine, blühende Kakteen. Ach ist das lieb. Wir freuen uns riesig und setzen uns auf eine Bank, umgeben von Kakteen und genießen die Ruhe, den herrlichen Duft und die Zweisamkeit. Wir sind überglücklich wieder zusammen zu sein und bestaunen einige unserer erworbenen "Schätze". Wie schnell doch die Zeit vergeht, wir haben völlig darauf vergessen, dass wir wieder zurück zum Parkplatz müssen. Schweren Herzens packen wir zusammen und gehen zurück. Mamas glücklicher Blick wird schon wieder trauriger, denn sie weiß, dass wir uns bald wieder trennen müssen.
Am Auto angekommen lade ich ihr alles vorsichtig in den Kofferraum und nach einer innigen Verabschiedung trennen wir uns. Mama schaut mir mit Tränen in den Augen noch lange nach, ehe dann auch sie sich auf den Rückweg macht. Aber sie weiß, dass ich immer bei ihr bin, auch wenn sie mich nicht sieht, sondern nur fühlt und das ist schon ein kleiner Trost für sie.
Bambus
Heute habe ich vor mit Mama ein bisschen im Garten zu arbeiten. Gleich nach meiner Ankunft in meinem Elternhaus gehe ich in meine Wohnung und hole mir meine über alles geliebten elektrischen Werkzeuge wie Kreissägen, Kettensägen, Entaster um nur einige zu nennen. Mama ist erst mal gar nicht so begeistert, muss ich sie nach dem Gebrauch doch immer minutiös reinigen, was viel Zeit in Anspruch nimmt, denn schmutzig kann ich sie ja nicht bis zum nächsten Einsatz aufbewahren. Aber ich kann sie überzeugen, dass das bestimmt wieder ein ganz toller Nachmittag wird und sie kann mir ja auch keinen Wunsch ausschlagen, wenn ich nun schon bei ihr bin. Wir holen also alles, was nötig ist, und gehen gemeinsam in den Garten. Oh, wie es da aussieht. Da kann es nichts schaden, wenn ich mal wieder ein bisschen Hand anlege. Ich werfe die Kettensäge an, ach was für ein herrliches Geräusch, und schneide die ersten Bäume und Sträucher zurück. Dann wird das herabfallende Holz gleich klein gesägt und Mama gibt es in einen großen luftdurchlässigen Behälter, schließlich ist das doch Brennholz für kalte Tage oder zum Grillen. Da kommen wir ganz schön ins Schwitzen.
Und so arbeiten wir uns gemeinsam bis zu unserem „Bambuswäldchen“ vor. Ach ist es hier idyllisch! Wir setzen uns erstmal auf unsere Holzbank, die da noch steht und genießen die Stille. Wir erinnern uns an schöne Stunden hier im Garten, sei es nur wir zwei, sei es im Kreise von Familie und Freunden. Das war schon schön damals. Wie sehr wünsche ich mir Mama würde ihre alte Lebensfreude wieder erhalten und sich wieder um ein geselliges Zusammensein bemühen. Aber da schüttelt sie nur traurig den Kopf, denn ohne mich will sie das nicht mehr angehen und da kann ich ihr hundert Mal sagen, dass ich doch dabei bin, egal, was sie macht.
Um sie abzulenken, schlage ich vor, dass wir uns um unseren Bambus kümmern. Da zahlreiche Triebe in die Nachbargrundstücke hängen, säge ich mit Begeisterung einen Stengel nach dem anderen ab. Mama kommt gar nicht nach mit Aufräumen. Jetzt haben wir einen riesig großen Berg von Bambusrohren da liegen. Ich beginne sie in handliche Stücke zu zersägen. Da fällt mir ein, dass die doch so herrliche Geräusche beim Verbrennen machen. Also hole ich unseren Feuerkorb und gebe ein paar hinein. Ach herrje, was das für einen Lärm macht – ich bin begeistert! Aber nochmal darf ich den Korb nicht füllen, sonst bekommen wir womöglich mit den Nachbarn Schwierigkeiten und das möchte ich Mama doch nicht antun.
Wir setzen uns an den Gartentisch und ich säge die Bambusrohre in kleine Stücke, dann werden sie schräg abgesägt und künstlerisch gestaltet. Das macht auch Mama Freude. Wir sägen und schmirgeln und feilen und erhalten ganz tolle Figuren. Da hat Mama die Idee, die könnten wir doch ausstellen und zu geringem Geld verkaufen, das dann meiner Stiftung zu Gute kommt. Also legen wir unsere Kunstobjekte vorsichtig in einen Korb, nehmen unseren Klapptisch mit und stellen alles schön drapiert vor unserem Haus auf.
Doch bevor wir uns dahin setzen, müssen wir uns erst von dem Schmutz, der durch die Gartenarbeit an uns hängt, in der Dusche befreien. Und, was ich fast vergessen hätte, ich muss meine Geräte auseinander bauen und reinigen. Mama hilft mir dabei, damit es schneller geht. Wir lassen sie noch offen stehen, morgen wird Mama sie dann aufräumen. Jetzt ziehen wir uns um und setzen uns, ausgestattet mit einigen Getränken, bei uns vors Haus.
Und wer hätte das gedacht? Da bleiben doch tatsächlich Passanten stehen, begutachten unsere Produktion und nehmen das eine oder andere Stück mit. Wenn Mama ihnen sagt, dass der Erlös an unsere Stiftung geht, sind alle ganz großzügig und der eine oder andere Schein wandert in unsere Kasse. Damit haben wir nicht gerechnet. Toll!
Wir lassen leise Musik laufen und lassen den gemeinsamen Nachmittag Revue passieren. Es war einfach wieder schön, so gemeinsam etwas handwerklich gemacht zu haben.
Da kommt plötzlich ein Nachbar mit einer alten Ziehharmonika und macht auch Musik. Und es dauert gar nicht lange, da kommt der zweite, usw. und auf einmal haben wir eine richtige Musikkapelle in der Straße. Nachbarn und Passanten beginnen mitzusingen und schließlich auch zu tanzen. Wir sind überwältigt und mischen uns unter die Tanzenden, obwohl ich das gar nicht kann. Was für eine gelöste Stimmung! Da strahlt Mama, als sie mit mir wie in jungen Jahren das Tanzbein schwingt. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung und das eine oder andere Auto, das passieren möchte, macht halt und die Insassen mischen sich unter die Feiernden. Oh je, schade, es beginnt leicht zu regnen. Kein Problem, meint ein Teilnehmer und zückt seinen Regenschirm und auf einmal tanzen wir mit aufgespannten Regenschirmen weiter. Ein total schöner Anblick. Wir sind überglücklich und wünschen uns, dieser Tag würde nie zu Ende gehen.
Als der Regen stärker wird, müssen wir aufhören, aber es ist auch für mich die Zeit des Abschieds wieder einmal gekommen. Wir sehen von weitem meinen Opi mit dem Auto heranfahren, da wissen wir, wir müssen uns wieder trennen. Aber diesmal steigt er kurz aus, nimmt einen kräftigen Schluck Sliwowitz, den ihm unser Nachbar anbietet, umarmt Mama und drängt zur Abfahrt. Ach ist sie wieder traurig. Sie will mich gar nicht gehen lassen und hält mich fest umarmt. So etwas wie heute Nachmittag machen wir bald wieder – versprochen! So tröste ich sie und setze mich ins Auto. Wir fahren langsam los. An der Straße stehen viele Menschen, die uns zuwinken, an den Fenstern werden Fahnen geschwungen und Mama winkt mir nach, bis wir schließlich abbiegen und sie uns nicht mehr sehen kann.
Was für herrliche Stunden sind vorüber. Zu meinen Lebzeiten haben wir ein solches Zusammensein gar nicht so wertgeschätzt und das tut uns beiden im Nachhinein unendlich leid. Wir dachten doch immer, wir hätten noch soooooo viel Zeit!
Ostern
Ostern, es wird Zeit, dass ich zu Mama gehe, um ein bisschen Osterfeeling entstehen zu lassen. Als ich in meinem Elternhaus ankomme, sehe ich eine traurige Mama, die überhaupt nichts österlich geschmückt hat. Was für ein Unterschied zu den vergangenen Jahren. So lange ich denken kann, erstrahlte das Haus in österlichem Glanz und dieses Jahr: nichts! Ich ermuntere Mama doch ein bisschen mit mir für Osterstimmung zu sorgen. Wir gehen in den Garten und holen ein paar Osterglocken, die wir im Haus an verschiedenen Orten aufstellen. Ihr leuchtendes Gelb verschönert sofort das Haus; dann holen wir noch verschiedene Zweige, so wie Mama das in der Vergangenheit auch gemacht hat. Da müssen doch Eier dran! Also gehe ich an den Kühlschrank und blase ein paar rohe Eier aus. Jetzt müssen sie noch bemalt und gefärbt werden. Wir setzen uns bei Mama an den Tisch und lassen unserer Kreativität freien Lauf. Ach, was da für lustige Muster entstehen. Nebenher schwelgen wir in Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend, als wir uns jedes Jahr auf dieses Ritual gefreut haben. Da fällt mir ein: Wo sind denn die harten Eier zum Verstecken? Hat sie natürlich auch nicht gekocht. Also ab in die Küche und schnell die Eier auf den Herd gestellt. Da fällt uns ein, dass Mama letztes Jahr extra noch Osterförmchen gekauft hat, mit denen wir aus Mürbteig Hasen, Kücken, Eier, Schmetterlinge und Blumen herstellen wollten. Leider hat uns mein Heimgang einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber das holen wir jetzt nach. Schnell hat Mama den Teig hergestellt und ich steche mit Freuden die Figuren aus. Herrlich, wie wir gerade wieder zusammenarbeiten. Ich glaube wir denken gerade beide nicht an die Situation, dass wir eigentlich physisch getrennt leben. Mit Freude steckt Mama die Kuchenbleche in den Backofen, während ich die gekochten Eier abkühle, damit wir sie färben können. Wir haben noch Eierfarbe aus den vergangenen Jahren im Schrank, die ich auch gleich verwende. „Die färbt ja gar nicht mehr richtig! Hast du keine bessere Farbe bei deinen Chemikalien“, fragt Mama. Ja und ob. Ich gehe in meine Wohnung und suche geeignete Chemikalien. Ach, da sehe ich ein Becherglas mit einer Chemikalienmischung, die ich nicht mehr fertigstellen konnte. Und so bleib ich daran hängen und bearbeite die Mischung ein bisschen. Ich glaube, ich habe mal wieder die Zeit vergessen, denn Mama kommt und fragt, wo denn die Farben bleiben. Sie hat in der Zwischenzeit die Mürbteigplätzchen fertig gestellt und auch noch ein bisschen verziert. Die sehen ja hübsch aus! Das gefällt mir riesig und auch Mama ist wieder in ihrem Element. Schnell beende ich meinen chemischen Ausflug, eigentlich tut es mir leid, dass ich sie so lange alleine gelassen habe, aber für sie ist es in Ordnung. „Es ist, wie wenn du gar nicht weg gewesen wärst. Wenn du in deiner Wohnung bist, fühlt sich das für mich so vertraut und gut an“, sagt sie strahlend. Jetzt färben wir endlich die Eier. Das ist schon etwas ganz anderes wie die alten Farben aus dem Supermarkt.
Herrlich wie innerhalb weniger Stunden aus einem tristen Haus ein Ort mit österlichem Glanz entstanden ist. Wir dekorieren noch mit den gefärbten Eiern, hängen die ausgeblasenen, bunten Eier an die Zweige und verteilen sie auch im Haus. Mama holt noch ein paar Osterdeckchen, die sie auflegt, und jetzt haben wir so ein richtig schönes österliches Ambiente gezaubert.
„Komm, wir verstecken uns gegenseitig ein paar Eier, so wie früher“, ermutige ich sie. Gesagt, getan. Jeder versteckt für den anderen 3 Osternester und dann geht es ans Suchen. Mama hat natürlich einfachere Verstecke gewählt als ich. Sie will ja, dass ich alles finde. Trotzdem muss ich mich schon ein bisschen anstrengen. Wie ist das schön, mein Elternhaus mit wachen Augen zu durchforsten, um die versteckten Eier zu finden. Was mir da alles in die Augen sticht. Plötzlich bekomme ich total Lust hier wieder zu arbeiten und zu experimentieren wie zu meinen Lebzeiten und ein Hauch von Wehmut überkommt mich. Das darf ich Mama aber nicht zeigen, schließlich will ich ihr die Osterlaune nicht verderben. Jetzt ist sie dran mit Suchen. Das dauert deutlich länger, denn meine Verstecke sind schon knifflig. Jedes Mal, wenn sie etwas gefunden hat, freut sie sich riesig, ist es doch wieder ein Gruß von mir, zumal ich ihr ein paar persönliche Dinge in die Nester geschmuggelt habe, damit sie auch nach Ostern noch an unseren gemeinsamen Ostersonntag denkt. Sie fällt mir vor Freude jedes Mal um den Hals und wünscht sich, dass dieser Ostersonntag nie vergeht.
Wir holen die Mürbteigplätzchen aus der Küche und setzen uns zusammen mit Papa an den Tisch, um sie zu genießen. Dabei fallen uns wieder viele Ereignisse aus den vergangenen Jahren ein und wir können gar nicht aufhören zu erzählen. Mensch, wir hätten ja fast das Eierstutzen vergessen, das war doch in den vergangenen Jahren eine unserer Lieblingsbeschäftigungen mit den harten Eiern. Ich habe Glück, mit ein bisschen Technik gehen meine Eier nicht so schnell kaputt wie die von Mama und ich sammle mir einen Berg von guten Eiern an. So eine losgelöste unbeschwerte Stimmung haben wir schon lange nicht mehr gehabt.
Doch leider neigt sich der Tag dem Ende und da kommen auch schon meine Großeltern, um mich abzuholen. Wir können sie überreden, sich noch ein bisschen zu uns an den Tisch zu setzen und es ist so gemütlich, dass auch sie in Erinnerungen schwelgen und sich total wohl fühlen. Aber schließlich mahnen sie zum Aufbruch – für Mama wieder eine mittlere Katastrophe, muss sie sich doch schon wieder von mir trennen. Sie begleitet mich noch zum Auto mit Tränen in den Augen und nach einer innigen Umarmung steige ich ein. Ach wie sie mir leid tut. Da kann sie auch Papa nicht trösten, dem meine Abfahrt auch schwer fällt. Und wieder einmal mache ich den beiden klar, dass ich doch nicht aus der Welt bin, und dass wir doch täglich in Kontakt stehen – so ein Verhältnis wie wir es haben, haben viele Erdenbürger mit ihren Angehörigen nicht, was ich sehr schade finde.
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